Der Süden
Am 21. November übernachten wir noch einmal in Santa Domingo bevor wir in den Südwesten nach Barahona weiterreisen.
Fotos Straße, Landschaft……
Nur noch schnell auf die Post (in Santa Domingo)
Jan hat vor einiger Zeit einige Ansichtskarten geschrieben, die wir gerne aufgeben wollen. Briefmarken haben wir bereits um viel Geld über Umwege erstanden. Allerdings haben sie – nicht so wie bei uns - keine Klebefläche (mehr). Wie dem auch sei, wir brauchen einen Kleber und einen Postkasten bzw. ein Postamt.
Alena erkundigt sich im Internet , wo es in Santa Domingo ein Postamt gibt. Tatsächlich - nach einer halben Stunde mühsamen Stadtverkehr (dazu noch später), finden wir versteckt ein Postamt. Zumindest werden hier Pakete versendet. Ich (Renate) gehe mit den Karten und den Marken hinein und versuche zu erklären, dass ich die Briefmarken aufkleben und die Karten versenden möchte. Das Aufkleben der Marken ist noch kein Problem – einer der vier Angestellten reicht mir einen UHU-Stick. Die Angestellten, von denen keiner Englisch spricht, reichen die Karten von einem zum anderen und ich frage mich, was es da jetzt noch für ein Problem gibt. Die teuren Marken kleben oben – wir sind fertig – bitte nach Europa schicken!
Weit gefehlt! Jetzt werden erst die Daten aufgenommen. Dafür muss ich den Reisepass vom Auto holen. Dann wird ein A4 Zettel Kleingedrucktes ausgedruckt, den ich unterschreiben soll. Ich verweigere die Unterschrift, da ich diesen spanischen „Vertrag“ nicht verstehen kann. Die Dame, die mir den Zettel bringt, verschwindet somit wieder rasch hinter ihrem Schreibtisch. Eine andere Dame bemüht sich weiterhin, mir auf Spanisch einiges zu erklären. Auf jeden Fall nimmt sie dann die Karten und…..verlangt 8€! Alena, die mir inzwischen mit Spanisch aushilft, übersetzt ihr, dass ich nichts mehr bezahlen werde, da ich ja schon die Briefmarken gekauft habe. Da meint sie, dass diese Briefmarken nur für die „Inposdom“ –Post gelten. Dieses Postamt hier braucht diese (teuren) Marken nicht!!!
Waaaas? Wofür war das Ganze dann? Warum geben sie mir einen Kleber um Marken aufzukleben, die ich nicht brauche?
Die Karten verschicken wir somit nicht hier, entweder finden wir eine „Inposdom“ (wir haben gehört, dass diese Karten dort angeblich nicht versendet, sondern weggeworfen werden - also ist das auch keine gute Lösung) oder wir überreichen sie persönlich. Wer kann denn wissen, dass es so kompliziert sein kann, ein paar Karten zu verschicken?
Wie so oft, wollen wir auch diesmal in Barahona unsere Unterkunft über „airbnb“ (Plattform im Internet für Apartments). Nach einigen technischen Problem (kein Akku, kein Empfang oder kaputte Tastatur, oder……..) gelingt uns das auch. Allerdings gibt es in der Stadt zwei Straßen mit dem gleichen Namen und so gestaltet sich die Quartiersuche wieder einmal länger als erwartet.
In Barahona bleiben wir einige Tage um von hier aus die benachbarten Strände zu besuchen. Beim Schnorcheln entdecken wir wieder interessante Tiere (Kalmare, Feuerfisch, Stachelrochen,Meeresschnecken) und eine faszinierende Unterwasserwelt. Auf einem Strand finden wir die hier beliebten blauen Larimar – Edelsteine, die es nur in der Dom. Rep. gibt. Sie werden in Minen abgebaut und zu Schmuck verarbeitet, der hier in allen Souvenierläden angeboten wird.
Foto: Strand Bahoruco
Larimar, Stachelrochen, Feuerfisch, Kalmare
Von Barahona aus fahren wir ca. 100km Richtung Westen zum See Enriquillo, wo die Krokodile wohnen. Auf dem Weg dorthin geht leider wieder viel Zeit verloren, da auf der Tankstelle der Kartenautomat nicht funktioniert und wir keine Pesos in Bar haben. Auch eine Wechselstube oder eine Bank zu finden, die unsere Euro nimmt und bei der nicht fünfzig Leute angestellt sind ist nicht zu finden. Somit braucht es einige Zeit bis wir zu unseren Pesos kommen.
Beim Nationalpark Enriquillo angekommen empfangen uns am Parkplatz unzählige Leguane, die auf Futter warten. Natürlich wollen wir auch die Krokodile sehen. Das geht natürlich nur mit einem Führer für viel Geld. Wir bekommen auch wirklich einige Exemplare zu Gesicht. Leider hetzt uns der Führer durch den von Korallen bedeckten Wald, sodass uns nicht einmal viel Zeit zum Fotografieren bleibt. Wir fahren bis am westlichsten Punkt von der Dom Rep bis zur haitianischen Grenze, wo die Haitianer mit den Dominikanern Handel treiben.
Fotos NP Enriquillo, Leguane, Krokodile, Grenze Haiti, Feldarbeiter, Haus
Wir befinden uns noch immer im Südwesten des Landes. In Bahoruco unternehmen wir eine Flusswanderung durch den Dschungel.
Und nach Oviedo fahren wir um im Nationalpark die Flamingos zu besuchen. Dort werden wir mit einem Motorboot auf dem Salzsee zu den Stellen gebracht, wo wir die Tiere gut beobachten können. Außer Flamingos sehen wir auch Pelikane, Fregattvögel und andere Arten.
Wir begeben uns wieder ein Stückchen in den Osten. In Azua wandern wir in den Bergen neben einem Bach auf einem Eselsteig durch den Wald, bis wir bei einer Kaffee- und Bananenplantage ankommen.
Fotos Flusswanderung, NP Oviedo, Azua Wanderung
Wir begeben uns wieder in den Südosten und halten in Boca Chica zum Schnorcheln auf - wieder sooo schön!
In La Romana befindet sich unser letztes Apartment ehe wir wieder auf die Basis zurückfahren.
Es gibt hier zwei sehenswerte Inseln: Catalina und Saona. Da die Touren dorthin sehr teuer sind und wir schon im Norden auf der Insel Levantado waren, beschließen wir darauf zu verzichten. Wir sind ohnehin mehr am Schnorcheln als am Strand interessiert und da kommt es uns sehr gelegen, dass wir am Strand von Bayahibe eine Taucherin aus Argentinien treffen, die uns mit einem Freund eine Schnorcheltour anbietet. Und so unternehmen wir am nächsten Tag eine Bootsfahrt zum Schiffswrack „Antlantik Princess“. Dort tummeln sich riesige Fischschwärme, durch die wir mitten durchtauchen. Das ist das wahrscheinlich schönste Erlebnis auf dieser Reise. Für Jan ist die Draufgabe, wie er eine leere Riesenmuschel findet. (Die vollen lassen wir ja immer an Ort und Stelle).
Fotos: Boca Chica Felsen, Bayahibe, Kofferfisch, Hornhecht
Film Unterwasser:
Wir beziehen nun (am 1. Dez.) wieder unser Quartier auf der YWAM-Basis. Von da aus machen Pravek und ich (Renate) noch einen Ausflug in Richtung Norden in den Los Haites Nationalpark, wo wir eine Kanufahrt durch die Mangroven unternehmen. Dort beobachten wir Reiher und Pelikane beim Fischen.
Fotos NP Haites
Am Tag darauf heißt es das treue Mietauto zurückgeben. Wir sind so froh, dass wir uns für den Geländewagen entschieden haben - das hat uns viele Probleme erspart. Was wir als ein Wunder ansehen ist, dass das Auto in dem wilden Straßenverkehr keine einzige Schramme abbekommen hat und vor allem sind wir dankbar, dass wir unversehrt geblieben sind.
Man muss sich vorstellen, dass ca. 90% der Verkehrsteilnehmer Moped- und Motorradfahrer sind. Diese fahren nicht, wie bei uns, schön geordnet auf der rechten Straßenseite. Nein, sie kommen von links und rechts, von vorne und hinten und kreuzen mitunter vor dem Auto die Straße. In der Nacht fahren viele ohne Licht und es ist die Regel, dass auf einem Moped drei oder vier Leute sitzen. Es werden Gasflaschen, Leitern, Sesseln, Schweine, Hunde, Kommoden und vieles mehr damit transportiert. Das Allerwichtigste ist die Hupe. Gehupt wird immer und überall. Wir sind zwar von Georgien schon einiges gewöhnt, aber das hier übertrifft alles. Es ist kaum zu beschreiben – es ist ein Erlebnis. Allerdings kein ganz ungefährliches.
Der Lärm auf den Straßen wird dann noch gerne mit den wattstarken Musikboxen vor den Häusern übertönt. Und so wild es auch auf der Straße oft zugeht, so ruhig und entspannt sitzen die Menschen vor ihren Häusern auf ihren weißen Plastiksesseln und schauen in die Gegend.
Fotos Straßenverkehr
Die letzten zwei Wochen unserer Reise werden wir wieder auf der sicheren Basis mit diversen Bauarbeiten und vor allem mit "Homes of Hope" Hausbauten verbringen, auf die wir uns schon wieder richtig freuen. Dazu mehr im nächsten und letzten Blog.
Vorschau YWAM Base und Hausbau Dezember:
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