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Dominikanische Republik - Reise Teil 1

"PRAJ" Family

Der Südosten - Santo Domingo - der Norden - die Halbinsel Samana



Seit Anfang November sind wir nun mit einem Mietauto, einem Citroen Elysee, unterwegs.

Unsere ersten Ausflüge führen uns in den Südosten nach Bayahibe, La Romana und Dominikus.



Zimmersuche

Am ersten Tag in Santa Domingo hat es online mit der Zimmerreservierung nicht geklappt und wir wissen bis am Abend nicht, wo wir übernachten sollen. Zum Abendessen gehen wir, wie es sich nachher herausstellt, in eine sehr gute Pizzeria. Dort fragen wir den Kellner, ob er eine Unterkunft für uns weiß. Und wirklich, er erklärt uns, dass es ganz in der Nähe ein günstiges Zimmer gibt und sein Security-Mann, der grad draußen mit seiner Pumpgun sitzt, kann uns dort gerne hinbringen. Man erklärt uns in gebrochenem Englisch, das sei dort, wo die Männer mit den Frauen hingehen, sogenannte Cabanas, aber es sei auch für Familien geeignet. In der Not bleibt uns nichts anderes übrig – und so fahren wir mit der Security zur besagten Unterkunft. Zumindest ist das Bett für uns alle groß genug und sauber – nur auf die Kakerlake, die aus dem Klorollenhalter rausfällt, auf die können wir gern verzichten …

Was wir hier noch nicht wissen: …. dass sich auch weitere Herbergssuchen als schwierig erweisen – wir aber schlussendlich immer eine passable Unterkunft mit netten Gastgebern mitunter aus den USA, Russland, Frankreich, Japan…. bekommen.



In Santa Domingo schauen wir uns die „ Cueva las tres ochos“ (Höhlen der drei Augen) an. Es ist eine wunderschöne unterirdische Höhle mitten in der Stadt.

Außerdem besuchen wir noch den „Botanischen Garten“ und die Altstadt mit den Kolonialbauten und mit dem Wohnhaus von Diego Columbus (Sohn von Christoph).


Fotos Santa Domingo


Fotos Tres Ochos




Wir brechen weiter auf ins Landesinnere – in Jarabacoa wandern wir an Bananenplantagen vorbei zu einem einsamen Wasserfall.

Fotos Jarabacoa



Im Norden besuchen wir Porto Plata. Wir genießen den einsamen Sandstrand mit seinen riesigen Wellen. In der Altstadt, die im Kolonialstil errichtet ist, holen wir uns ein Eis aus einem österreichischen Eissalon…..ein bisschen Heimat ist auch wieder mal schön!

Weiter im Westen, in Punta Rucia baden wir ebenfalls an einem wunderschönen Strand, diesmal aus Muschelkalk. Allerdings kann man auch hier nicht schnorcheln, weil es nichts zu sehen gibt. Deshalb gönnen wir uns eine Tour mit dem Motorboot an eine Schnorchelstelle und anschließend zu den Mangroven.

Am Abend lassen wir uns noch zu den Manatis (Seekühe) bringen, aber leider ist es schon bald finster und man kann die sanften Riesen nur mehr als graue Schatten im Wasser wahrnehmen.


Übrigens hier kann man sich anscheinend überall nur von den Einheimischen hinbringen lassen – und das meist um nicht allzu wenig Geld. Auf eigene Faust geht hier gar nichts. Und falls es uns mal gelingt abseits vom Tourismus einen netten Wanderweg zu finden, tauchen schon irgendwo Polizisten oder Securidates auf und machen einem eindringlich klar, dass wir hier nicht gehen sollen, denn da könnten Mafiosos mit Buschmessern auf uns warten. Obwohl es uns vorkommt, dass diese Einschüchterungstaktik mehr der Tourismuskasse dienlich ist, haben wir auch schon von Überfällen bei einer anderen Bucht gehört, so wollen wir uns auf nichts einlassen und befolgen deren Rat. Sich hier frei zu bewegen ist hier als Ausländer nicht immer einfach.


Fotos Puerto Plata, Punta Rucia



Autotausch

Bevor wir die Weiterreise antreten, suchen wir die Autovermietung auf, da bei unserem Citroen die Servicelampe aufleuchtet. Wir bekommen bald nach der Ankunft einen gleichwertigen Wagen, wieder einen Citroen Elysee. Ein Angestellter der Autovermietung checkt alle Mängel ab, wir räumen unser gesamtes Gepäck um. Doch dann meint dieser, wir könnten um denselben Preis ein besseres Auto – einen Mitsubishi Geländewagen bekommen, denn bei dem getauschten Citroen ist auch nicht alles in Ordnung und für unsere Zwecke ist der Jeep sicher besser geeignet. (Man muss sich vorstellen – im ganzen Land sind im Ortsgebiet alle paar Meter sehr hohe Bodenwellen – „schlafende Polizisten“ genannt – bei denen man, auch wenn man noch so langsam fährt, mit einem gewöhnlichen PKW gelegentlich aufsitzt).

Wir sagen zu, und wieder der gleiche Check, Papierkram, Gepäck umräumen…. Doch die feinen Nasen von Alena und Renate rufen Alarm beim Besteigen des Jeeps. Nämlich… am Rücksitz riecht es nach „Pipi“. Wir melden es dem zuständigen Herrn. Für ihn ist das gar kein Problem. Eine Minute später ist er mit einem Kanister Reinigungsmittel und einem Fetzen da und wischt alles blitz-blank und meint in 10 Minuten rieche man nichts mehr ……doch da irrt er sich - es wird noch schlimmer!

Nein, den Mitsubishi können wir so nicht nehmen, wir bleiben beim kleinen Citroen.

Gut, wieder Check, Papierkram, Gepäck umräumen….und man vergesse die Hitze nicht! Wir sind mit der Lösung zufrieden und verlassen das Gelände. Kaum einen Kilometer gefahren, ruft die Dame vom Büro der Autovermietung an – wir sollen nochmal zurückkommen. Sie erklärt uns, es sei gerade noch ein besserer Geländewagen zurückgekommen – der beste, den sie haben - und wir bekämen ihn zum gleichen Preis wie den Citroen. Eigentlich haben wir gar keine Lust noch einmal das ganze Prozedere mitzumachen. Aber gut, wir drehen um und schauen, was sie uns geben wollen. Einen riesigen Geländewagen – wieder einen Mitsubishi – mit Ledersitzen und allem möglichen Komfort. Wir überlegen noch ein bisschen hin und her. Schön ist er ja und mit so einem Jeep sind wir eh noch nie gefahren, aber er braucht bestimmt mehr Sprit und ….. na ja, na gut…. Check, Papierkram, Gepäck umräumen – wir kennen das schon.

Fast der gesamte Nachmittag geht nur fürs Auto tauschen drauf – ganz schön anstrengend! Aber der Jeep ist ein Geschenk des Himmels, denn wie sich später noch herausstellen wird, werden wir noch sehr froh sein, dass wir uns dafür entschieden haben.


Foto Autotausch



Schon am nächsten Tag wollen wir in die Berge nach El Cumbre zu einer Bernsteinmine fahren und da hätten wir ohne Geländewagen schon die ersten Probleme bekommen. Doch mit dem Jeep ist dieses Gelände kein Problem. Pravek und Jan wagen es und kriechen mit den Kumpels in den engen, stickigen und heißen Stollen hinein. Dort wird ihnen gezeigt, wie man mit UV-Licht den Bernstein entdeckt.

Auf der Rückfahrt entdecken wir eine Kaffeeplantage und wie Frauen die Kaffeebohnen ernten. Wir wussten bis jetzt nicht, wie Kaffeepflanzen aussehen.


Fotos Bernsteinmine, Kaffee, Landschaft



Wir reisen weiter in Richtung Osten über Cabarete, wo die bekannten Kitesurferstrände sind, und über Las Terenas. Obwohl wir gerne wieder mal schnorcheln würden, genießen wir hier die feinen Sandstrände mit Palmen und hohen Wellen. In Cabarete machen wir auch eine interessante Begegnung mit einem jungen Dominikaner, der einen Teil seiner Kindheit in Deutschland verbracht hat, aber hier darüber zu berichten, würde den Rahmen sprengen.

Auf der Halbinsel Samana bleiben wir einige Tage. Wir wandern zu einem Wasserfall, klappern einige der vielen schönen Sandstrände ab, fahren Kajak und gehen schnorcheln. Man kann hier eine wirklich schöne und bizarre Unterwasserwelt bestaunen: verschiedene bunte Fische, Korallen, Schwämme…



Den Höhepunkt auf der Halbinsel bietet der Bootsausflug auf die kleine Insel Cayo Levantado, die besser unter „Bacardi – Insel“ bekannt ist. Hier kann man alles finden: feinsten Sandstand, türkises Wasser, Palmen und auch Felsen wo sich die bunten Fische verstecken. Auch wunderschöne rote Seesterne finden wir hier. Während wir im Wasser sind taucht zweimal neben uns ein Pelikan im Sturzflug ins Wasser ein, um zu fischen. Natürlich sind auch relativ viele Touristen auf der kleinen Insel, aber die Gegend um Samana ist allgemein eher touristisch.

Natürlich wollen sie - speziell auf Samana - einem eine geführte Tour oder sonst was und um teures Geld verkaufen. Oft sind sie schon sehr aufdringlich. So manch einer fährt einem mit dem Moped nach und während er uns überholt, sagt er uns schon, wo wir uns hinparken sollen, wo wir essen sollen und was wir uns anschauen sollen. Kann man den einen irgendwie abwimmeln, ist schon der Nächste hier. Wie schon erwähnt: sich frei zu bewegen als Tourist ist schwierig.

Aber was uns positiv auffällt, dass in diesem Teil der DR sich vermehrt bemüht wird, die Landschaft müllfrei (eher müllarm) zu halten. Denn mit dem Müll hat das ganze Land zu kämpfen. Entweder die Menschen leben damit, dass sie von Abfällen – vor allem Plastik – umgeben sind oder sie heizen den Mist - meist nachts - ab, was natürlich zu giftigem Gestank in der Luft führt. Es gibt zwar eine Müllabfuhr und Mülldeponien, aber nicht jeder kann oder will sich die Müllabfuhr leisten und so landet der Abfall am Straßenrand, in Gärten oder sonstwo. Von Mülltrennung wollen wir gar nicht sprechen, das steckt noch sehr in den Kinderschuhen….





Die Geldbörse bei den Schildkröten

Wir besuchen noch das Walmuseum von Samana, in dem sie ein Originalskelett eines Buckelwals und riesige Panzer von Karettschildkröten ausgestellt haben. Dann machen wir uns auf den Weg in den Südwesten des Landes. Bei der Autobahnmautstelle bemerken wir, dass die Geldbörse weg ist. Ziemlich schnell wird klar, dass wir sie im Walmuseum vergessen haben. Zuerst müssen mal alle Autos hinter uns zurückschieben, damit wir umdrehen können (Nein, wir werden eh nicht zu Geisterfahrern. Hier gibt’s grad keine Leitplanke zwischen den Fahrstreifen!) und dann nichts wie zurück die 50 km (teilweise durch Dörfer) zum Walmuseum. Wir überlegen, ob wir vielleicht anrufen sollten. Jan sucht aus einer Broschüre die Telefonnummer des Museums heraus und Alena, die etwas Spanisch kann, ruft an. Sie erklärt das Problem. Die Dame am anderen Ende will nachsehen und ruft nach einer Weile zurück. Keine Geldbörse gefunden! Sie fragt nochmal: „Wo? Im Zimmer oder in der Lobby?“ Wir fragen uns – eine Lobby im Museum und welches Zimmer? Alena darauf: „….. na neben den Schildkröten!“ „Was? Schildkröten?“ Für die Dame am anderen Ende ist dies eher verwirrend, als hilfreich. Es stellt sich heraus, dass diese Nummer einem Hotel gehört und nicht dem Museum. Nach etwa einer Stunde Fahrt kommen wir wieder in Samana an und Gott sei Dank, die Dame vom Museum hat die Geldbörse neben dem Raum mit den Schildkrötenpanzern gefunden und aufbewahrt. Sie bekommt natürlich einen Finderlohn, da solche Ehrlichkeit belohnt werden muss, ganz besonders wenn die Gehälter so niedrig sind wie hier.

Fotos Samana



Die nächsten Ziele: Barahona, Lago- Enriquillo, Lago - Oviedo …… alles im Südwesten (Grenze zu Haiti)


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1 Comment


Simone Stickler
Simone Stickler
Dec 04, 2019

Sehr schöne Bilder und eine wunderschöne Landschaft! Wir wünschen euch noch eine schöne Zeit und viel Spaß beim Entdecken!! LG Simone und Hansi

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